Ich bin gerade für ein paar Tage auf Heimaturlaub, und neben Zeit für Waldspaziergänge ist das immer auch eine Gelegenheit, um in Ruhe “polylux” anzusehen.
Große Themen gestern Abend: Strahlensensible Menschen, die Handystrahlen gleich mit der kompletten Auflösung der gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland in Verbindung bringen, die Rasenmäher-EU-Richtlinie, und:
Gentechnik in der Landwirtschaft.
polylog Gentechnik @ www.polylog.tv/fightclub
Da macht sich die Rieke große Sorgen, dass Konzerne mit Saatgut Profit machen, und besetzt deshalb gleich mal einen Kartoffelacker der BASF. Jaaa, Der edle Wilde. Lebt wie die Vorfahren im Einklang mit der Natur, bestellt das Äckerchen nach Art der Väter und Vorväter. Ein Bewohner im eigenen Reservat, endlich ein Leben in selbstgewählter, “artgerechter” Haltung, oder?
Die Tatsache, dass die Landwirtschaft längst eine große Industrie ist, dringt in ökologisch-biologisch-dynamisch benebelte Hirne nur schwer vor. Ebenso, dass wir ohne industrielle Landwirtschaft hierzulande wohl auch hungern würden.
Michael Miersch tritt für die Pro-Gentechnik Seite ein, bewirbt indirekt sein neues Buch Biokost & Ökokult, und isst kamerawirksam Schokolade, die gentechnisch verändertes Soja enthält.
Er führt ein Beispiel für einen direkten Zusammenhang der Anti-Gentechnik Ideologie und einer Hungersnot in Sambia an. Nebenbei erklärt er, dass die geringe Akzeptanz der grünen Gentechnik in Deutschland damit zusammenhängt, dass wir einfach nicht hungern müssen, und somit potentiell nicht auf eine Ertragssteigerung durch gentechnische Methoden angewiesen sind. Ganz im Gegenteil zur sehr wohl akzeptierten roten Gentechnik, weil eine medizinisch relevante Anwendung der Gentechnik für jeden hier aktuell werden kann. Interessante Thesen.
Das Problem ist natürliche vielschichtiger, die Verteilungsproblematik kommt sicher auch hinzu, und Lars hat sich diesem Komplex im Fischblog auch schon in einer dreiteiligen Serie (hier, hier und hier) angenommen. Lesenswert, wenn auch ohne abschließendes Fazit.